Wie der Druck die Welt verändert hat

Heutzutage denken wir kaum noch darüber nach. Wir bestellen Visitenkarten oder kaufen eine Taschenbuchund denken nicht daran, wie der Druck die Welt verändert hat.

Vom Holzklotz bis zur Erfindung der Druckerpresse wurden große Fortschritte gemacht. Sie haben die Art und Weise geprägt, wie wir lernen, denken und kommunizieren, und es ist erstaunlich, wie viele Facetten unseres Lebens durch den Druck beeinflusst wurden.

Druck-Pioniere

Bevor Johann Gutenberg den Buchdruck mit beweglichen Lettern erfand, druckten die Chinesen mit geschnitzten Holzblöcken. Diese Technik wurde dann von den Koreanern übernommen und verbreitete sich schließlich in Europa. Im 15. Jahrhundert machte sich Gutenberg daran, eine größere mechanische Presse zu entwickeln, und die Druckrevolution begann. Statt sich auf die manuelle Herstellung von Druckerzeugnissen zu beschränken, die viel Zeit, Geschick und Wissen erforderte, konnten nun bis zu 500 Bücher pro Woche produziert werden.

Zugang zu Informationen

Da die Herstellung von Büchern und Flugblättern immer einfacher wurde, begann sich die Information zu verbreiten. Zuvor hatten nur religiöse Führer und Könige Zugang zu Büchern, und nur wenige Menschen waren des Lesens kundig. Doch mit der zunehmenden Verbreitung von Lesematerial begannen die Menschen lesen zu lernen. Und während sie lasen, begannen sie, die ihnen zur Verfügung gestellte Literatur zu hinterfragen. Sie wollten selbst lernen und entdecken, anstatt nur zu glauben, was man ihnen in den Büchern erzählte.

Eine Renaissance

Da der Zugang zu Informationen so stark zunahm, legten die Menschen mehr Wert auf Bildung. Die Kommunikation wurde verbessert, und Lesen wurde zu einem beliebten Zeitvertreib. Dies löste eine wissenschaftliche und kulturelle Revolution aus. Der Buchdruck veränderte die Welt in diesem Fall, als eine Renaissance-Bewegung aufblühte. Die Massenproduktion von Büchern förderte das Wachstum von Hochschulen und den Erfolg von Schriftstellern.

Von dort aus hat sich eine Welt des Wissens ausgebreitet. Können Sie sich ein Leben ohne Bücher vorstellen? Zeitungen? Zeitschriften? Die Möglichkeit, ein Exemplar Ihres eigenen religiösen Textes zu besitzen, unabhängig davon, welchem Glauben Sie folgen? Sogar einfache, gedruckte Rundschreiben oder Broschüren? Wir würden immer noch im Dunkeln tappen.

Religiöse Differenzen

Einen großen Anteil an dieser Renaissance hatte die protestantische Reformation. Der Buchdruck begann mit der Vervielfältigung der Bibel und trieb die Verbreitung von Informationen weiter voran. Schon bald wurden Materialien produziert, die alternative christliche Lehren propagierten oder die Kirche in Frage stellten. Der Buchdruck hat die Welt in vielerlei Hinsicht verändert, unter anderem durch seine Rolle bei dieser religiösen Revolution und vielen anderen seither.

Technologische Fortschritte

Der Buchdruck hat nicht nur dazu beigetragen, diese Renaissance auszulösen, sondern auch die Welt verändert, indem er als Ausgangspunkt für andere technologische Fortschritte diente. Die Idee des Schreibens wurde wahrscheinlich durch sie geboren, und in der Folge wurden Schreibmaschinen, Computer und sogar iPads, Blogs, das Internet und E-Mail erfunden.

Die Welt heute

Im Jahr 2015 halten wir die Möglichkeit zu drucken für selbstverständlich. Viele Menschen haben sich von gedruckten Materialien wie Zeitungen oder Briefen abgewandt und sich stattdessen für die elektronischen Versionen entschieden. Gleichzeitig erkennen einige von uns, dass das Gedruckte immer noch ein unglaublich wichtiges Medium ist, auf das man nicht zugunsten eines Smartphones verzichten kann. Auch wenn es heute so einfach ist, auf Druckerzeugnisse zuzugreifen, dass wir denken, wir bräuchten sie nicht, sollten wir uns einen Moment Zeit nehmen und darüber nachdenken, wo wir stehen würden, wenn Gutenbergs Presse nie zum Einsatz gekommen wäre.